Assistenzhunde
Assistenzhundeausbildung im Landkreis Karlsruhe
Ein Diabeteswarnhund unterstützt Menschen mit Diabetes, indem er frühzeitig kritische Veränderungen des Blutzuckerspiegels erkennt – oft noch bevor technische Hilfsmittel oder Symptome darauf hinweisen. Die Hunde zeigen zuverlässig Unter- und Überzuckerungen an. Warnsignale werden individuell beigebracht. Das kann Kratzen, Klingeln, Bellen oder Hilfe holen sein.
Der Diabeteswarnhund hat nach abgeschlossener Prüfung den Status eines Assistenzhundes mit Zutrittsrechten und begleitet seinen Menschen überall hin.
Oft wird gefragt, warum braucht ein Diabetiker denn einen Assistenzhund? Es gibt Pumpen, Messgeräte, Sensoren. Technisch sind Diabetiker sehr gut aufgestellt. Was viele nicht sehen, ist, dass Diabetes Ängste verursachen kann, die die Technik nicht wegnimmt.
Als ich vor vielen Jahren von Daheim ausgezogen bin konnte ich nachts nur schlecht schlafen. Was wäre, wenn ich unterzuckere und es nicht mitbekomme? Was wäre, wenn ich einen Alarm überhöre und keiner ist da? Ein Diabeteswarnhund wäre in dieser Phase für mich das größte Geschenk gewesen. Er kann einem so viel Sicherheit geben und ist der Partner, der mich begleitet und dadurch bin ich nicht mehr alleine.
Als Diabetiker ist gerade die Anfangsphase nach der Diagnose unglaublich schwer. Alle Menschen im Umkreis wollen helfen, sind neugierig und man muss alles erst einmal verarbeiten. Aber wie, was tun? Was mache ich wenn? Ein Assistenzhund kann helfen die Akzeptanz der Krankheit zu verbessern und neue Wege zu finden. Er ist ein treuer und stabiler Partner, der eine enge Verbindung zu seinem Menschen eingeht. Gerade Kinder und Jugendliche könnten mit so einen Partner an ihrer Seite Stabilität finden.
Warum habe ich Lanka für mich ausgebildet? Mit 2 Kindern, Bauphase vom Eigenheim, Arbeit… ich war voll eingebunden und bin oft unterzuckert. Ja, ich hatte eine Pumpe und Sensoren, aber wenn der Alarm kam, dann kam ganz sicher ein Handwerker, ein Kind, oder ein Telefonanruf im Geschäft und ich habe diesen “kurz” ausgeschaltet und die Warnung vergessen. Mein Kopf war einfach zu voll. Lanka lässt sich nicht ausschalten. Sie erdet mich, nervt mich und bringt mir den Traubenzucker, wenn nötig. Ich kümmere mich mehr um mich und meine Bedürfnisse.
Der Diabeteswarnhund
Begleitung für Menschen mit psychosozialer Belastung. Ein PSB-Assistenzhund unterstützt Menschen mit psychischen oder psychosozialen Erkrankungen. Dazu zählen PTBS-Erkrankungen, Depressionen, Autismus und weitere. Diese ausgebildeten Hunde helfen belastende Situationen zu erkennen und bieten durch ihre Anwesenheit und Hilfestellung emotionalen Halt.
Gemeinsam erreicht das Team mehr Sicherheit, Ruhe und gewinnt Lebensqualität. Der PSB-Assistenzhund ist ein Hund mit Zutrittsrechten und begleitet seinen Menschen überall hin.
Was bedeutet das konkret? Viele Menschen mit einer PSB-Erkrankung benötigen Hilfe von außen. Ob es Familie, Bekannte, oder andere Helfer sind. Immer auf jemanden angewiesen zu sein ist nicht einfach. Der PSB-Assistenzhund unterstützt seinen Partner und nimmt auch Aufgaben wahr, die vorher ein menschlicher Helfer erledigt hat. Er wirkt sehr beruhigend und motiviert über sich hinauszuwachsen. Viele Berichte von Betroffenen zeigen, dass sie sich Dinge getraut haben, die vorher nicht möglich waren. Mal kurz vor die Tür gehen, mal kurz eine Milch kaufen. Das hört sich für die meisten einfach an, ist aber für manche eine sehr große Herausforderung.
Ein PSB-Assistenzhund schafft Raum. In kritischen Situationen kann er, durch auf das Team zugeschnittene Anzeigen, warnen und helfen.
Ein Hund verurteilt nicht! Ob man eine Situation gleich meistert, oder länger braucht. Er ist bedingungslos da und unterstützt.
Der PSB-Assistenzhund
Hier gibt es weitere Informationen: Assistenzhundeverordnung
Bei Pfotenpiloten gibt es viele Informationen zum Thema Zutrittsrechte von Assistenzhunden.
Kein Assistenzhund, dann vielleicht ein Alltagshelfer?
Jeder Hund kann ein Helfer sein!
Nicht für alle kommt ein Assistenzhund in Frage. Eventuell ist noch keine Schwerbehinderung oder Notwendigkeit festgestellt. Vielleicht sind auch die Kosten zu hoch. Viele Menschen wünschen sich ab und an Hilfe.
Stellen Sie sich vor, ihr Hund hebt Dinge auf, schließt Türen oder macht das Licht an – vielleicht bringt er sogar das Telefon und vieles mehr. Auch die Anzeige von Unterzuckern kann durchaus helfen, aber nicht jeder Hund hat die Zuverlässigkeit, die ein Assistenzhund benötigt. Es gibt so viele Kleinigkeiten, wo jeder Hund nach seinen Möglichkeiten helfen kann.
Das gemeinsame Bewältigen von Aufgaben macht vielen Hunden großen Spaß und fördert die Bindung. Teamarbeit muss nicht immer Hundesport sein – warum nicht auch den Alltag mit sinnvollen Aufgaben bereichern?
Gerne können wir zusammen schauen, was Ihr Hund kann und wie er Ihnen das Leben weiter bereichern kann.